Trauerfeier in Gebärdensprache
Ein letztes Mal „Lebewohl“ sagen, dem Verstorbenen gedenken und ihm die gebührende Ehre erweisen, indem man vielleicht gemeinsam ein Gebet spricht, einer Trauerrede lauscht oder gemeinsame Erinnerungen während einer Trauerfeier teilt. Für viele Menschen ist das selbstverständlich.
Was ist jedoch, wenn man nicht sprechen kann? Wenn man nicht hören kann, was über den Verstorbenen erzählt wird?
Auch dann kann man mittendrin sein und nicht am Rande stehen. Pfarrer Reinhard Chudaska aus der evangelischen Martin-Luther-Gemeinde Oberaden und Gebärdensprachdolmetscherin Marina Siebeck-Reifarth begleiten schon seit Jahren Trauerfeiern für Gehörlose. Der Pastor hält seine Predigt in Lautsprache ab, während die Dolmetscherin mit ihren Händen, ihrer Mimik und Gestik in die visuelle Sprache übersetzt. Gehörlose achten besonders auf Körpersprache und Blicke, denn diese sagen oft viel mehr als Worte.
Die Trauerfeier, das endgültige Loslassen eines Menschen, ist für den nachfolgenden Trauerprozess ganz entscheidend und auch deshalb bieten wir Trauerfeiern in Gebärdensprache an. Damit auch alle ein letztes Mal „Lebewohl“ sagen können.
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Mit dem Einsatz von Dolmetschern können Gehörlose kirchliche Veranstaltungen in ihrer eigenen Sprache, der Deutschen Gebärdensprache, begehen. Die Gehörlosenseelsorge der Evangelischen Kirche ist bei der Suche nach geeigneten Dolmetschern gerne behilflich und oft auch bei der Finanzierung aus dem Programm der EKD "Dolmetschen bei Amtshandlungen".