Beeindruckende Erinnerungen auf der Haut

Annähernd 200 Interessierte besuchten die Ausstellung „Unsere Haut als Gefühlslandschaft“, die von uns in der Trauerhalle Hünerbein ausgerichtet wurde. Und viele davon waren beeindruckt von den Menschen und ihren Geschichten zu den Tätowierungen in Zusammenhang mit einem Trauerfall.

„Genau das war unsere Absicht“, sagte Klaus Schäfer, der die Ausstellung nach Bergkamen geholt hatte, „wir wollten das Tattoo als Ausdruck von Trauernden für ihre Trauer deutlich machen und die vielen Geschichten hinter den Bildern auf der Haut präsentieren.“ Auf zahlreichen Aufstellern wurden Gesichter und Geschichten erzählt, die gleich doppelt unter die Haut gingen. Erinnerungen an verstorbene Kinder oder Ehepartner, Schulfreunde oder geliebte Verwandte wurden mit den Tattoos in ganz individuellen Bildern und Texten auf dem Körper erhalten. „Diese Art, mit seiner Trauer umzugehen, ist noch nicht so bekannt und wir wollten die unterschiedlichen Arten darstellen“.

Direkt im Anschluss ist die Ausstellung nach Neuwied am Rhein gegangen. „Bis Mitte des nächsten Jahres sind die Bilder und Geschichten in ganz Deutschland unterwegs und die Ausstellung ist bis zu diesem Zeitpunkt ausgebucht“, sagt Schäfer, der mit der Resonanz sehr zufrieden ist. Eine Besonderheit der Ausstellung war die Zusammenarbeit mit dem Team von Surf-Ink-Tattoo aus Kamen, die während der Öffnungszeiten nicht nur ihre Arbeit präsentierten und für Fragen und Antworten zum Tätowieren zur Verfügung standen. Sozusagen hautnah wurde bei verschiedenen Besuchern auch gleich ein Tattoo entworfen und auf die Haut gebracht.

In der Trauerhalle Hünerbein war die Ausstellung das zweite kulturelle Highlight in diesem Jahr. Anfang Mai gab es bereits ein Konzert mit Step Up sowie Out of blue. „Wir werden auch in Zukunft die Trauerhalle zu einem kulturellen Treffpunkt in Bergkamen machen und unsere bisherige Arbeit fortführen“, erläutert Schäfer die weiteren Pläne. Die farbliche Umgestaltung der Trauerhalle ist dabei nur ein erster Schritt.