Ausbildung zur Bestattungsfachkraft
Mein Name: Julija Mamberger. Mein Alter: 21 Jahre. Mein Berufswunsch für die Zukunft: Bestatterin. Die Reaktion meiner Mitmenschen: Große Augen.
Gewiss, dies ist sicherlich nicht der typische Traumberuf einer 21-jährigen Frau. Und um ehrlich zu sein, hab ich nicht immer daran gedacht, Bestatterin zu werden, aber wer tut das auch schon?
Als kleines Mädchen will man Prinzessin werden, dann Schauspielerin, Krankenschwester, Richterin usw., doch als ich vor zwei Jahren mein zweiwöchiges Praktikum hier begonnen habe, wusste ich, dass ich meinen Beruf gefunden hatte.
Es erfüllte mich mit Frieden, einen Menschen beim Aufbruch zu seiner letzten Reise zu begleiten und zu verabschieden.
Ich möchte eine Stütze in schwierigen Momenten sein…
Dieser Wille, die freundliche Atmosphäre und meine stets netten Kollegen ließen das Praktikum wie im Flug vergehen. Doch das Flugzeug landete nicht, nein, es flog weiter. Nahtlos an mein Praktikum schloss sich ein zweiwöchiger Ferienjob an, bei dem ich immer mehr lernen und erfahren durfte.
Diese vier Wochen haben mir gezeigt, dass dieser vielseitige Beruf genau das Richtige für mich ist.
Als mir dann ein Ausbildungsplatz angeboten wurde, war ich sofort Feuer und Flamme, doch zuerst wollte ich mein angefangenes Abitur zu Ende bringen. Nachdem ich manchmal neben der Schule hier aushelfen durfte, war am 01.07.2016 endlich der Tag gekommen. Der Tag des Aufbruchs. Mein Ausbildungsbeginn als Bestattungsfachkraft.
Es gibt Menschen wie mich, bei denen beginnt die Reise des Lebens jetzt und Menschen, bei denen sie fast zu Ende ist. Doch alle haben sie etwas gemeinsam. Alle treten sie die turbulente Reise an, alle brechen auf und alle kommen irgendwann an.
Wie Marcus Aurelius eins sagte: „Der Tod lächelt uns alle an, das einzige was man machen kann ist zurücklächeln!“
Mein Ziel: Helfen Abschied zu nehmen, helfen wieder lächeln zu können, denn ein schöner Abschied lässt auf eine gute Reise hoffen.