Eine Ausstellung, die unter die Haut geht

Trauertattoo – Unsere Haut als Gefühlslandschaft
Ein besonderes Ausstellungs- und Buchprojekt zum Phänomen von Tattoos im Kontext der Trauer von Katrin Hartig & Stefanie Oeft-Geffarth.

Wo:  Trauerhalle Hünerbein, Parkfriedhof, 59192 Bergkamen-Weddinghofen
Wann: Freitag, 7. September 2018,  von 14.00-18.00 Uhr,
Samstag, 8. September und Sonntag,  9. September von 11.00-16.00 Uhr, an diesen beiden Tagen mit Surf-Ink-Tattoo, Kamen
(Eine Ausstellung in Kooperation mit CONVELA, Surf-Ink-Tattoo und dem Kuratorium Deutsche Bestattungskultur)

Allein in Deutschland sind weit über 7 Millionen Menschen tätowiert und es ist ein kulturelles Phänomen, welches sich durch alle Bevölkerungsschichten zieht.
Die Tätowierung als Ausdruck von Individualität und Auseinandersetzung mit den eigenen Lebenswelten ist schon seit mehr als 7000 Jahren bekannt, hat somit eine lange Tradition. Diese Ausstellung widmet sich nun einer ganz besonderen Form: das Tattoo als Ausdruck der eigenen Trauer um einen geliebten und schmerzlich vermissten Menschen.

Katrin Hartig leitet seit Jahren eine Selbsthilfegruppe der Verwaisten Eltern und Trauernden Geschwister e.V., hat dieses Phänomen immer wieder beobachtet und daraus, zusammen mit Stefanie Oeft-Geffrath dieses spannende Projekt entwickelt, dessen Ergebnis ein Buch (siehe dazu auch „monatlicher Buchtipp“) und eben diese Ausstellung ist. Über Interviews und Fotodokumentationen haben sie  sich dem Thema genähert und über 2 Jahre daran gearbeitet. Neben den Trauernden kommen im Buch auch  Experten wie Dr. Mark Benecke, Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie sowie Prof. Erich Kasten, Neuropsychologe und Lisa Schönberg, Dipl.-Psychologin zu Wort.

Ich wollte etwas, was ich immer bei mir trage, so wie meine Trauer immer bei mir bleiben wird.“

Tattoos im Kontext der Trauerverarbeitung.
Es geht in dieser  Ausstellung und im Buch vor allem auch darum, Menschen über diese Möglichkeit zu informieren. Menschen, die zum Einen einen Weg für den Ausdruck ihrer Trauer suchen, zum Anderen,  mehr Verständnis für Tattoos als Ausdrucksform der Trauer zu erzeugen. Denn manch ein Tattoo, das wir vielleicht noch immer kulturell verächtlich bewerten, hat ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Für konkrete Fragen und Anregungen steht ihnen das Team von Surf-Ink-Tattoo, Kamen am Samstag und Sonntag zur Verfügung.

Die Trauernden, die ihre Geschichten hinter den Tattoos und von ihrer Trauer erzählten, bieten durch die Ausstellung und auch das Buch dem Leser an, diese "Lösung" nachzuvollziehen und zu verstehen. Das Tattoo kann Liebeserklärung und Brücke zum Verstorbenen sein.

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